Wareneingangskontrolle mit mobilen Scannern

Der Wareneingang entpuppt sich häufig als komplexer Prozess im Materialfluss, da viele Sonderfälle auftreten, die geklärt werden müssen. Wurde die Ware überhaupt bestellt? Was, wenn die falsche Ware geliefert wurde? Was, wenn zu wenig oder zu viel geliefert wurde? Auch heute ist es noch ein übliches Bild, dass der Mitarbeiter am Wareneingang in diesen Fällen Mengen mittels Stift auf den Lieferpapieren ändert oder handschriftliche Notizen für den späteren Büro-Vorgang vornimmt.

Ist die Ware vereinnahmt gehen die Papiere ins Büro, um die EDV-technische Buchung im ERP oder WMS vorzunehmen, um entsprechende Transportaufträge für die Staplerfahrer zu schreiben oder um gegebenenfalls beim Lieferant zu reklamieren.

Die Probleme und potentiellen Fehlerquellen hierbei liegen auf der Hand:

• Der Wareneingangs-Prozess wird durch die manuelle Bearbeitung zeitintensiv
• Der Medienbruch sorgt für enormen Zeitverlust
• Unleserliche Schrift führt zu falschen Buchungen
• Fehlerhafte Mengen-Änderungen durch den Mitarbeiter am Wareneingang
• Fehlerhafte Mengen-Anpassung durch den Mitarbeiter im EDV-Büro
• Falsche Lagerbestände

Wareneingangskontrolle mit mobilen Barcodescannern

Der Wareneingang mit mobilen Scannern erlaubt nicht nur die schnelle und fehlerfreie Erfassung ankommender Ware, er ermöglicht zudem den komfortablen Soll- / Ist-Abgleich zwischen bestellter und gelieferter Ware.

Ablauf einer mobilen Wareneingangskontrolle

Der Ablauf einer Wareneingangskontrolle mit mobilen Scannern hängt stark von den Anforderungen des Kunden ab, wie mit bestimmten Situationen im Wareneingangsprozess umgegangen werden soll. Ein typischer Ablauf für den Prozess einer mobilen Wareneingangskontrolle ist nachfolgend beschrieben.

• Der Mitarbeiter scannt eine Vorgangsnummer oder wählt über das Display eine Bestellung aus der Liste der offenen Bestellungen aus.
• Der Anwender erhält Kopf-Informationen zur Bestellung und anschließend erscheinen die Bestellpositionen und avisierten Mengen auf dem Display.
• Der Wareneingangsmitarbeiter scannt nun die angelieferten Pakete und Paletten ein. Dabei kann die mobile Anwendung automatisch entscheiden, ob beim Scan einer Verpackungseinheit die Menge 1 oder die Menge der Einzelartikel gezählt werden sollen.
• Wird der Artikel in der elektronischen Bestellung gefunden und stimmt die gescannte Menge mit der Soll-Menge der Position überein, wird die Position als "erledigt" gekennzeichnet. Die Kennzeichnung erfolgt entweder in Form einer farblichen Unterlegung oder die Position wird automatisch aus der Positionenliste entfernt.
• Teilmenge: Ist die gescannte Menge kleiner als die erwartete Menge, wird die Position als "begonnen" markiert. Typischerweise wird die Position dann gelb dargestellt und die Mengenanzeige reduziert sich analog der gescannten Menge. Wird die letzte Teilmenge gescannt, ändert sich der Status der Position auf "erledigt".
• Übermenge: Wird eine größere Menge erfasst als vorgegeben, wird eine Übermenge behandelt. Diese erfolgt ebenfalls durch eine farbliche Kennzeichnung der Position. Je nach Anwendungsfall und Vorgabe besteht nun die Möglichkeit, eine ungeplante Menge zu erfassen oder eben nicht zu akzeptieren.
• Falsche Artikel: Auch bei Anlieferung eines nicht bestellten Artikels entscheidet die Anforderung des Kunden. Der falsche Artikel kann wahlweise als ungeplante Position angefügt oder abgelehnt werden.
• Beschädigte Ware kann mit Hilfe der im Scanner integrierten Kamera dokumentiert werden.
• Sind alle angelieferten Artikel erfasst, beendet der Mitarbeiter den Prozess mit Klick auf den "FERTIG!"-Button oder durch Scan eines entsprechenden Funktionsbarcodes.
• Sind noch offene Positionen vorhanden, wird dem Mitarbeiter dies über das Scannerdisplay mitgeteilt. Je nach Kundenanforderung kann der Anwender den Wareneingang trotzdem abschließen oder er informiert seinen Gruppenleiter über den unvollständigen Wareneingang, der dann durch Eingabe eines Passworts den Prozess abschließen kann.
• Anschließend werden die Daten via USB-Cradle, WLAN oder UMTS/LTE an das ERP- oder LVS-System übertragen und auf Wunsch ein Wareneingangsbeleg gedruckt, auch entsprechende Paletten- oder VPE-Etiketten werden ausgegeben.

Mobile Drucker im Wareneingang

Häufig haben Kunden das Problem, dass der Lieferant seine Ware gar nicht oder mit den falschen Daten und Barcodes etikettiert. Auch im Fall, dass es für die eigene Lagerprozess-Optimierung interne Kennzeichnungsvorgaben oder Label-Inhalte gibt, muss die angelieferte Ware im Wareneingang etikettiert werden. Meist erfolgt die Etikettenerstellung an einem Wareneingangs-PC mit einem stationären Drucker. Nach dem Drucken der Etiketten geht der Mitarbeiter zurück zur Ware und beklebt die Verpackungseinheiten. Dadurch geht nicht nur Zeit verloren, sondern es kommt auch schnell zu Verwechslungen bei der Etikettenanbringung.

Effizienter und fehlerfrei erfolgt die Umetikettierung mit Hilfe von mobilen Druckern im Wareneingang. Der Anwender trägt dabei den Drucker entweder am Gürtel oder über die Schulter. Mobile Drucker sind mit Blueooth oder WLAN ausgestattet und erhalten Ihren Druckauftrag entweder von einem Handheld oder direkt vom ERP / LVS. Damit druckt der Wareneingangsmitarbeiter die Labels just-in-time und vermeidet teure Fehler.

Interessiert? Hier finden Sie eine Übersicht für mobile Drucker im Lager.

Hands-free-Scanner im Wareneingang

Für den Wareneingang von sperrigen Teilen oder auch Kleinteilen, kann sich der Einsatz von Hands-free-Hardware lohnen. Dabei trägt der Mitarbeiter das Terminal am Arm und scannt mit Hilfe eines Ringscanners, der am Finger getragen wird. Der große Vorteil liegt darin, dass beide Hände zum Greifen der Ware frei sind und kein Scanner extra in die Hand genommen werden muss.

Alternativ kann der Mitarbeiter ein x-beliebiges Bluetooth-fähiges Terminal am Gürtel tragen und mittels Bluetooth-Ringscanner arbeiten. Auch hierbei bleiben die Hände frei und das Gewicht am Arm entfällt.

Mehr zum Thema Hands-free-Scanning finden Sie auf unserer Themenseite.

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